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Australiens Umweltminister: Linker Gasfan
Australiens Umweltminister Murray Watt genehmigte massive Verlängerung der Gasförderung.
Während in Teilen Australiens nach Überschwemmungen der Katastrophenzustand herrschte, traf Umweltminister Murray Watt eine umstrittene Entscheidung: Er genehmigte eine massive Verlängerung der Erdgasförderung im North West Shelf Project bis 2070. Dabei hat die gerade im Amt bestätigte Regierung des Sozialdemokraten Anthony Albanese versprochen, Australien auf Kurs Richtung Klimaneutralität zu bringen.
Watt ist Kind eines Lehrer-Ehepaares aus Queensland. Nach dem Studium mit Abschluss in Handel und Recht arbeitete er dort als Rechtsanwalt, trat später in den öffentlichen Dienst ein. Schon in jungen Jahren engagierte er sich für die Labor-Party. 2009 wurde er ins Landesparlament gewählt, acht Jahre später ins Bundesparlament. Im vorigen Kabinett war der 52-Jährige, der offiziell zur Parteilinken zählt, erst Landwirtschafts- und dann Arbeitsminister.
Nachdem die Regierung die Entscheidung über das Gasprojekt acht Jahre hinausgeschoben hatte, kann die Spitze des Konzerns Woodside nun jubeln. Massive Kritik kommt hingegen von Umweltverbänden und von zwei Volksgruppen der Aborigines. Eine indigene Aktivistin will Klage einreichen, weil die erweiterte Gasförderung eine 50 000 Jahre alte Stätte mit Felszeichnungen bedroht. Beim Besuch in der Region hielt es Watt kürzlich dennoch nicht für nötig, sich mit lokalen Aborigines-Vertretern zu treffen.
Dabei kann Er auch anders, wenn nicht gerade Interessen der einflussreichen Rohstoffbranche betroffen sind: Am Weltumwelttag bedankte er sich jetzt auf der Insel Minjerribah beim Volk der Quandamooka »für den Einblick in die Arbeit, die sie weiterhin zum Schutz ihres traditionellen Landes und der Meere leisten«.
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