Neue Annexions-Optionen für das Westjordanland

Cyrus Salimi-Asl zu Israels Offensive im Westjordanland

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.
Alltag im besetzten Westjordanland: Israelische Militärfahrzeuge bewachen eine Straße, auf der ein militärischer Bulldozer im Flüchtlingslager von Dschenin arbeitet.
Alltag im besetzten Westjordanland: Israelische Militärfahrzeuge bewachen eine Straße, auf der ein militärischer Bulldozer im Flüchtlingslager von Dschenin arbeitet.

Die Gelegenheit ist günstig für Israel: Im Gazastreifen hält die Waffenpause, auch im Libanon ist es ruhig. Beste Gelegenheit, muss sich die Regierung gedacht haben, um im besetzten Westjordanland aufzuräumen: die Hamas auch dort zu dezimieren, wo sie in der Gunst seit langem vor der regierenden Palästinensischen Autonomiebehörde liegt. Seit Dienstag geht die israelische Armee mit massiver Gewalt gegen palästinensische Widerstandskämpfer in Dschenin vor, durchkämmt Häuser, in denen angeblich »Terroristen« Unterschlupf fänden.

Es ist die ewige Leier der Besatzer zur Rechtfertigung von Gewalt und Zerstörung. In der israelischen Regierung hat man noch nicht Abstand genommen von der Idee, sich das besetzte Westjordanland einzuverleiben. Jetzt, wo Trump wieder die Richtung vorgibt, stehen neue Optionen offen. Dessen designierte UN-Botschafterin unterstützt das von Israels Rechten propagierte »biblische Recht auf das gesamte Westjordanland«. Die Rücknahme der von der Biden-Regierung verhängten Sanktionen gegen gewalttätige Siedler zeigt bereits den Weg.

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